Obst -saisonal und lecker

Mein Ernährungsverhalten hat sich ja in kleinen Schritten in den letzten Jahren immer mehr verändert. Sobald man einmal damit angefangen hat sich mit gesundem und nachhaltigen Essen zu beschäftigen, kommt man da auch nicht mehr raus. Das Wissen ist ja nicht weg, es begleitet dich und formt dein Verhalten immer mehr, irgendwo gibt es immer Luft zum optimieren 🙂
Ein Thema, was mir ziemlich leicht gefallen ist und aus dem ich noch nicht mal ne richtige challenge machen mussten, war saisonales Obst kaufen. Und das ist auf Bauernmärkten natürlich relativ leicht gemacht, weil dort nur Saisonales Obst angeboten wird. Bauernmärkte sind spezielle Märkte, auf denen nur Bauern aus der Region ihren Stand haben. Ich habe für regionale und nachhaltigen Einkauf entdeckt, dass es das effektivste ist, einfach auf solchen Märkten einzukaufen, weil dir dann die Überlegung: „was hat grad Saison, was ist aus der Region oder doch vom Großmarkt?“ einfach wegfällt. Und ich finde dass man hier mal eindeutig sagen kann, dass Umweltbewusst Gemüse und Obst kaufen nicht teuer sein muss – denn, wenn man nur Dinge kauft, die gerade Saison haben, dann sind diese auch günstiger, als das was im Supermarkt aus Chile importiert wurde. Wann und wo in deiner Stadt solche Märkte sind, findest du im Internet und du wirst feststellen, dass es mehr sind als man denkt. Für Hannover gibts einen Überblick (auch mit Auflistung der Marktstände) hier:
https://bauernmarkt-hannover.de/

Seit ungefähr einem Jahr habe ich mein Obst nun nur noch nach Saison und Regional gekauft – heißt im Frühjahr Rhabarber (ja, ich weiß, ist ein Gemüse, ich esse es aber wie Obst), gefolgt von Erdbeeren. Danach im Sommer die ganzen Johannis-/Brom-/Heidel-/Him-Beeren, und Kirchen, gefolgt von Äpfeln, Birnen und Zwetschgen im Herbst. Äpfel sind so gut lagerbar, dass es sie bis in die nächste Saison hinein noch aus der Lagerung gibt. Wenn man mal darauf achtet, ist das richtig viel und lecker und man kann auf die Pampelmuse, die aus Mittelamerika importiert wird, auch gut verzichten. Schlimmer ist nur Äpfel aus Argentinen zu kaufen, obwohl sie im Nachbarsgarten wachsen. Also, über mangelnde Vielfalt und Vitamin-Haushalt kann man jedenfalls nicht klagen. Natürlich hat man auch mal Lust auf eine Zitrusfrucht oder Mango… und es spricht auch nichts dagegen, dass ab und zu zur Ergänzung zu kaufen. Ich habe zum Beispiel noch keine gute Alternative zu Bananen gefunden. Tolles Gewächs. Macht satt, ist nicht schwer und gesund dazu. Mega-frucht, die leider in keinen europäischen Gefilden so richtig wächst. Daher kaufe ich diese dann halt auch aus Costa Rica, dann aber wenigstens in Bio-qualität.

noch besser: selbstgeerntet aus dem Garten

Und ich habe eine extrem große Bereicherung in meinem Leben gefunden, die mich wahrscheinlich auch noch gesünder durch den Winter bringt, als sonst. Nämlich Baumpatenschaften in Spanien und Italien. Crowdfarming ist eine Platform, die mich Endverbraucher direkt mit dem Farmer verknüpft. Jeder Farmer hat ein Profil, auf dem er seine Bepflanzungs- und ernte-Art vorstellt und man kauft sich für eine Saison zum Beispiel eine Orangenpatenschaft. Heißt, man sagt, wie viele Kilo man insgesamt während der Erntesaison abnehmen will und bestellt dann die Kisten (5 bis 10kg das Stück) während dieser Monate zu sich nach Hause. Ich habe letztes Jahr beispielsweise mit Orangen angefangen, einige Freunde begeistert und dieses Jahr mit Mangos, Avocados, Zitronen und Grapefruits weiter gemacht. Wenn man es gut plant, kann ich den gesamten Winter über (Zitruspflanzen haben in Spanien zwischen November und März Erntezeit) jeden Tag eine Orange, Grapefruit und Zitrone verspeisen… und ich sag mal so: anderes Obst, brauch ich dann auch nicht mehr zu kaufen.

Geliefert werden die Früchte direkt nach der Ernte, in einem stabilen Karton (aus denen ich inzwischen schon Regale gebastelt habe) ohne Plastik, von DHL. Drin liegt immer noch ein kleiner Zettel vom Farmer mit Informationen zu dem Produkt und der Geruch strömt schon durch die Löcher. Das größte Argument für diese Art von Obstbeschaffung ist ohne Frage, der Geschmack! Ich habe nicht gewusst, wie geil saftig Orangen schmecken können. Und das man die Schale von Mangos einfach abziehen kann ohne Sauerei.

Einige der Farmer (das kann man im Profil sehen oder danach filtern) verzichten komplett auf Pestizide, was ich beim beißen in eine Orangenspalte auch merke und daher bevorzuge, das macht sich dann natürlich auch im Preis bemerkbar. Der Preis spielt beim kauf von Lebensmitteln natürlich immer eine Rolle, daher hab ich mir mal die Mühe gemacht und verglichen. Was kostet der Spaß jetzt wirklich?
Erstmal ist der vergleich nicht einfach, weil man die Baumpatenschaft bezahlt, je nach dem, wie viel man abnimmt und dann eine Liefergebühr für jede Kiste, die man über die Saison verteilt bestellen kann.

Ich habe für Orangen, Grapefruit, Zitronen und Avocados einmal verschiedene Anbieter (aus Spanien und Italien) verglichen. Der Kilopreis von Orangen schwankt von 2,9€ bis 3,8€ pro Kilo, was einem Bio-Orangen-Kilopreis im Supermarkt (meist von Übersee) entspricht. Bei Avocados habe ich feststellen müssen, dass diese tatsächlich aufs Kilo gerechnet um einiges günstiger sind, weil man in Deutschland Avocados pro Stück bezahlt. Grapefruits sind gut 1€ pro Kilo teurer. Ich werde mal sehen ob die Qualität dies aufwiegt.

Bei Orangen habe ich inzwischen so viele Abnehmer (mehr Menge, macht natürlich günstiger),
dass ich Orangen/Apfelsinen gar nicht mehr konventionell kaufe.
Ich kann es nur empfehlen einfach mal auszuprobieren… gesund, lecker, saisonal, nachhaltig und umweltschonender, im Gegensatz zu dem konventionellen Kaufverhalten. Und ich sag euch, die Freude, wenn der DHL Mann mit ner Kiste duftender Mangos vor eurer Tür steht ist sicher genauso groß, wie bei dem neuen Paar Turnschuhen 😉

Hier findet ihr den Weg dorthin (und nein, ich bekomme kein Geld dafür!):
https://www.crowdfarming.com/de

1 Jahr Flugfrei

Was andere für selbstverständlich halten, gehörte bei mir sehr lange nicht zum Leben.
Das was ich im Jahr 2019 an CO2 durch Flüge verursacht habe, entspricht wahrscheinlich dem durchschnitt einer Familie in 5 Jahren. Angefangen mit 2 Inlandsflügen in Peru (wo ich schon 4 Wochen unterwegs war) über den Langstreckenrückflug Peru via Amsterdam nach Hannover, weiter im Mai nach Malaysia, 2 Inlandsflüge und den langstreckenflug zurück. Dann nochmal eben 24h beruflich nach Wien (hier habe ich immerhin eine Strecke per Zug gemacht). Und zu guter letzt ein langes Wochenende auf Mallorca mit anschließendem Urlaub auf Mauritius. Der Rückflug von dort nach Frankfurt am 5.10.2019 Wird der letzte innerhalb des nächsten Jahres sein. Das weiß ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Doch heute, am 1.11.2020 sitze ich das nächste mal in einem Flugzeug. Und schaue auf ein besonderes Jahr zurück. Hat mir das fliegen wirklich gefehlt? Ein klares Nein. Bei all den Einschränkungen, die das Jahr 2020 mit sich gebracht haben, war dies die einfachste Einschränkung. Ich habe sowohl Hannovers Region besser kennengelernt, aber auch eine tolle Zeit bei Wanderungen, vorallem über die Alpen, verbracht – ich war in Österreich und Italien, ganz ohne Flug. Das ich den Rückweg von Wien nach Hannover das Flugzeug gemieden habe, war tatsächlich eine bewusste Entscheidung für die Umwelt und für die persönliche challenge „1 Jahr Flugfrei“ – denn nachdem ich schon so viele Monate ohne ausgekommen war, wollte ich den Zeitraum von einem kompletten Jahr auch noch voll machen. Eine gute Entscheidung, mit wichtigen Erkenntnissen. Nämlich, das man Dinge mehr wertschätzt, wenn man sie nicht ständig macht, dass man viel erleben kann ohne zu fliegen und dass fliegen teurer werden muss, damit es sich lohnt und nachhaltiger wird.
Um diese Erkenntnisse zu haben muss ich natürlich auch den Entzug brechen und mich in ein Flugzeug begeben.

Nach 393 Tagen sitze ich nun in der TUIfly auf dem Weg nach Faro – mitten während des gerade verhängen Lockdowns in Deutschland- welch kluge Entscheidung einfach das Land in ein nicht-Risokogebiet zu verlassen, wenn man schon nicht inlands-touristisch reisen darf.
Der Flieger ist traurig (rein auf den fehlenden Tourismus bezogen) leer über 100 freie Plätze – Abstand halten also hier kein Problem. Wir haben jeweils eine eigene Reihe. Und dann rollen wir in Hannover los.
Freudig klatschend sitze ich im Flieger, als dieser auf der Startbahn beschleunigt. Der Moment nach dem abheben, wenn die Schwerelosigkeit einsetzt und es im Bauch kribbelt ist genial. Das nächste Highlight folgt: der Durchbruch durch die Wolkendecke. Man fliegt durch etwas, das wie Watte am Himmel klebt und kommt in eine andere Welt. Die Welt über den Wolken, die man nur aus einem Flugzeug so bestaunen kann. Der Anblick ist immer wieder atemberaubend und ich kann mich daran nicht sattsehen.
Reinhard May hat es so schön beschrieben und besungen wie kaum einer: “ Über den Wolken.. muss die Freiheit wohl grenzenlos sein, alle Ängste, alle sorgen sagt man, blieben darunter verborgen und dann, würde was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein. „
Ich finde das hat immer wieder etwas besonderes.

…nur von fern dröhnt monoton, dass summen der Motoren…

Was für eine wunderschöne Welt wir doch haben (die ich gerade verpeste). Welch Errungenschaft das Fliegen in einem Flugzeug doch ist und welch Privileg es ist, dass es uns möglich ist dies zu nutzen. Ein Privileg, dass nur etwa 10% der Menschheit genießt. Ja, wir, erste Welt Menschen sehen dies immer als selbstverständlich an, aber wir sind nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung, denen es finanziell möglich ist durch Die Welt zu jetten. Die meisten Menschen auf der Welt verlassen ihr Heimatland während ihres gesamten Lebens nicht.
Wenn man sich das einmal bewusst macht, bekommt so ein Flug nochmal eine ganz andere Bedeutung. Und ja, wenn man keine 10 Flüge im Jahr macht, ist das fliegen auch nicht mehr so selbstverständlich und man würdigt es viel mehr.
Also: Lasst Dinge nicht selbstverständlich werden. Wenn man sie seltener macht, bekommen sie erst den Wert des besonderen und du wirst es viel mehr schätzen.

Meine Erkenntnis nach einem Jahr Flugentzug: ich werde versuchen weniger zu fliegen. Ich hatte nachdem ökologisch riesigen Fußabdruck in 2019 mir für 2020 auch schon vorgenommen nur 2 Flugreisen, ohne Langstrecke, zu unternehmen. Ich denke dass kann ein guter Ansatz sein. Eine Fernreise pro Jahr, dann mit mehr Zeit vor Ort und dafür zusätzlich eine Reise, die über Land erreichbar ist, denn oftmals sind bei Überland-reisen die Wege viel mehr das Ziel und zumindest spannender als nur darüber hinweg zu fliegen.
Ein bisschen hat zu dieser Inspiration auch ein Buch beigetragen, was ich ironischerweise, gerade jetzt auf diesem Flug lese. „Das nächste mal bleib ich daheim“ wird von einer deutschen erzählt, die ein nicht unähnliches Reiseverhalten an den Tag legt, wie ich. Und sie hinterfragt sich selbst, während sie in Südamerika ist (auch ich hatte in Peru meine ersten Reise-erkenntnisse) und regt mit ihren Fragen zum Nachdenken und zu offener Diskussion an. Ohne das Ende des Buches zu kennen: sehr empfehlenswert.

Natürlich wünsche ich, dass vorallem nach dem Jahr 2020 viele Menschen die Reiselust packt und der Tourismus wieder in Schwung kommt, aber ich würde mir auch wünschen, dass wir alle bewusster entscheiden, wann und wie oft ein Flug wirklich nötig ist. Die Lösung dafür sehe ich darin, dass fliegen wieder mehr Kosten muss, damit es mehr wert ist und umweltschonendere Alternativen attraktiver werden.

Reist Leute! – lang, viel und intensiv – und mit bedacht und fliegt, Leute! – weit, hoch, mit Genuss – und mit bedacht.

Reist und nehmt dass beste mit- die Erfahrung und Erlebnisse einer neuen Welt – aber macht euch bewusst, was euer Konsum und Verhalten für Auswirkungen hat. Wir wollen dass der Tourismus noch lange lebt und ein positiver Beitrag in der Welt ist, nicht einer, der sie zerstört.
Puh. Ganz schön hohe Worte für die Dame, mit den 3 Fernreisen im Jahr. Aber jeder kleiner Schritt zählt. In Hoffnungsvoller Vorfreude auf einen baldigen, wiederbelebten, gesunden Tourismus.

1 Monat vegane Ernährung – Überlebt

Ich habe meinen Vorsatz durchgezogen und einen Monat vegan gelebt (auf dem Teller. Vegan leben hätte bedeutet, dass ich auch meine Lederschuhe nicht mehr hätten tragen dürfen). Und ich sag euch, das war echt nicht einfach. Aber auch sehr beeindruckend und tatsächlich mal ne richtige Herausforderung. Ich habe zuvor ja schon berichtet, dass das größte Problem, dass Auswärts essen war. Unterwegs hat es sich bewährt, dass Falafel mit Salat (ohne Joghurtsauce) immer geht und es das auch in jedem Dönerladen gibt – Und Dönerläden gibt es in Deutschland bekanntlich überall. Falafel und Salat nervt aber auch irgendwann. Zum Glück kam Corona und das Auswärts-essen hatte sich eh erledigt 😉 

Bahnhofsverpflegung (in, wie ich mir hab sagen lassen, umweltfreundlicherer Verpackung als Papier): Falafel, Pommes, Saitan, Salat… und veganer Sauce

Was hab ich denn nun gegessen und was verändert?

Zum Frühstück gabs Müsli aus Haferflocken , Nüssen, Maisgries, Hirse, Weizenkleie (in den verschiedensten Mischungen selbst zusammengerührt) mit Obst und Hafer/Soja/Mandel/Kokos/Dinkel-was weiß ich für pflanzliche Milch – die Auswahl an pflanzlichen Milchersatz-Produkten ist unendlich groß und unendlich lecker (hab ich auch schon vorher konsumiert).

Nachteil hierbei: Es gibt sie nur in Tetrapacks, auch das zwar meist versucht so nachhaltig wie möglich, wenn das allerdings meine Bio-Frischmilch aus der Milchtankstelle in Loseladen ersetzt, verliert es im Nachhaltigkeits-vergleich deutlich. Und da ich zur Abwechslung auch gern mal Joghurt frühstücke habe ich nun die komplette Bandbreite aus Hafer/Kokos/Mandel/Soja-Joghurt durchprobiert. Auch hier verliert die pflanzliche Alternative an der Verpackung – alle im Plastikbecher, wohingegen ich Joghurt immer aus dem Glas oder aus dem unverpackt-Laden ziemlich Plastik-neutral bekomme. Schade. Enttäuschend ist hier allerdings auch der Geschmack. Zumindest wenn man die Pur-varianten probiert (Pflanzlichen alternativen mit Früchten und Zucker und anderen Stabilisatoren, gehen sicherlich, sind dann aber wieder zu industriell verändert). Kokos- und Hafer-Joghurt kann man noch ganz gut essen, die meisten Soja-Joghurts sind in Konsistenz und Geschmack leider so grenzwärtig, dass ich sie nur aufgebraucht bekommen habe, in dem ich sie unter irgendwas anderes gemischt habe. Ein Pur-genuss mit ein paar Früchten und Nüssen, habe ich vergeblich gesucht. 

Das man allerdings Eierkuchen ganz einfach durch weglassen von Ei genauso lecker hinbekommt war eine echte, positive, Überraschung für mich.

Mittags gabs meistens einen Salat (wie sonst auch immer), ergänzt um Quinoa, Couscous, Bulgur, Brot oder Soja-Streifen, irgendeine Sättigungsgrundlage, denn ich muss tatsächlich feststellen, dass mein Hunger größer war als vorher, was wohl an der Umstellung der Verdauungsorgane liegt und dass man viel mehr Lebensmittel mit einer geringeren Energiedichte zu sich nimmt. 

Abends hab ich experimentiert und spontan und frisch gekocht – hier gab es viel mehr Kohlenhydrate als sonst – Kartoffeln und Nudeln waren sonst nicht so oft auf meinem Speiseplan. Gemüse hingegen schon und von daher keine große Umstellung. Veganes Herausforderungs-Highlight war eine Lauch-Hack-Suppe – hier ist außer Lauch alles ein Ersatzprodukt, aber mit pflanzlicher Sahne, veganem Käse und Soja-Hackfleisch hat das ganz wunderbar geschmeckt. Auch mein Kartoffelsalat war sau-lecker, die veganen Würstchen dazu waren hingegen nur mit viel Senf ein wahrer Ersatz.  Sahne-Produkte hingegen sind in ihrer Funktion komplett austauschbar durch pflanzliche Varianten, ohne dass ich hier einen unterschied entdeckt hätte. 

Es gibt allerdings einen eindeutigen Gewinner in Ersatzprodukten und diesen Tipp, habe ich sogar von meinem Vater, noch vor meinem veganen Monat bekommen: Albaöl. Ein rein pflanzliches Öl, was zu 100% wie Butter riecht und schmeckt. Unglaublich. Der Kracher. Probiert es aus. Funktioniert zum Kochen, backen, braten. 

Übrigens hab ich trotz erhöhter Kohlenhydrat-zufuhr ungewollt abgenommen, aber ich denke, dass liegt an der generell niedrigeren Kalorienzufuhr und wahrscheinlich auch daran, dass automatisch alle Süßigkeiten tabu waren, die im Büro so angeboten wurden.

Meine Erkenntnis: besser ist es, wenn man gar nicht versucht bestimmte Dinge 1 zu 1 zu ersetzen. Joghurt, Milch oder Käse im puren Zustand schmecken anders und haben eine andere Konsistenz.Ich glaube, es ist besser ganz auf Joghurt und Käse zu verzichten, statt sie versuchen durch pflanzliche Ersatzprodukte zu ersetzen. 

Anders sieht dass bei tierischen Produkten aus, die man normalerweise nicht pur verzehrt, sondern nur verarbeitet als Grundlage um eine Konsistenz herzustellen – hier gibt es tatsächlich so gute Ersatzprodukte, dass ich daran zweifle, dass es einer merkt. Man braucht ein bisschen Übung in der Verwendung, aber Flohsamenschalen und ein Schluck Wasser, haben so herrliche Quelleigenschaften und sorgen für genau diesselbe Konsistenz in einem Kartoffel/ Gemüsepuffer, wie 2 Eier. Und pflanzliche Sahne und Milch erfüllen exakt diesselben Funktionen wie die tierische Variante.

Fazit: Ich werde nicht vegan leben. Ich habe meinen ersten Ziegenkäse und Bio-Joghurt genossen und werde bestimmt mal wieder ein Frühstücksei essen, aber ich werde diese Produkte viel weniger verarbeiten. Während ich das hier schreibe backt im Ofen zum beispiel gerade ein veganer Streuselkuchen. 

Veganer Streuselkuchen, bereit für den Ofen

Wenn ich also eins gelernt habe in diesem Versuch, dann ist es zukünftig bewusster und respektvoll mit tierischen Produkten umzugehen, denn es ist das eine sich über den Geschmack vom glücklichen Frühstücksei zu freuen, aber etwas anderes Eier in Massen in einem Teig zu verarbeiten, weil es so tolle Klebe-Eigenschaften hat und man eigentlich nichts davon schmeckt.

Wie ihr merkt, hab ich Fleisch fast gar nicht erwähnt. Fleisch hat mir auch tatsächlich nicht gefehlt, obwohl das letzte Fleisch-essen sogar schon 6 Wochen her ist.

Ich bin der Überzeugung, man muss kein veganes Leben führen um die Welt zu retten, aber man kann sie ein bisschen besser machen in dem man bewußter und respektvoller mit dem umgeht was man täglich so konsumiert. Einmal mehr nachdenken, ob ich wirklich jeden Tag ein Wurst-oder Käsebrötchen essen muss. 

erster Joghurt nach 1 Monat, war ein purer Genuss

Achso, der eine Ausnahme-Tag mit dem roten Kreuz im Kalender im Beitragsbild, war eine Familienfeier und nunja, ihr wisst: bei Mutti´s essen Nein sagen, ist einfach nicht möglich.

Krasser Tierkonsum

Zehn Tage mit Höhen und Tiefen. Vegane Ernährung im Alltag ist ohne Vorbereitung tatsächlich schwierig. Meine krasseste Erkenntnis hatte ich im Büro, als ich mich nachmittags mit einem Hüngerchen auf die Suche nach etwas essbaren machte und feststellen musste, das wir Menschen uns tatsächlich zu 90% von tierischen Produkten ernähren. Belegte brötchen mit Fleisch oder Käse, Brezeln mit Butter, jegliche Automaten-süßigkeiten mit Milchprodukten oder Eiern. Wow. Ist euch das jemals bewusst gewesen? Mir nicht. Ein Apfel hat mich gerettet, aber ist das nicht krass? Ich sage nicht, dass das schlimm oder verwerflich ist, aber ich glaube dass es den meisten Menschen einfach Null bewusst ist, wie viel wir eigentlich täglich davon konsumieren und das diese Menge ohne Massentierhaltung gar nicht gestillt werden kann.

Vegane Apps, wie „happyCow“ helfen bei der Restaurantsuche

Das ein Wandel dieses Bewusstseins stattfindet, habe ich in Berlin gemerkt, wo es nicht nur eine größere Auswahl an veganen Neuerungen gibt (z.B. beyond the meat-burger Läden) sondern ganze Stadtteile mit reihenweise veganen Restaurants (um den Boxhagener Platz in Friedrichshain Beispielweise) und das in extrem lecker. Außerdem hab ich in einem italienischen Restaurant in Hannover (La Locanda) eine extrem positive Erfahrung gemacht. Die hatten nämlich kein veganes Nudelgericht auf der Karte, haben mir aber etwas richtig leckeres gezaubert und auch noch proaktiv einen veganen Nachtisch angeboten. Echter Service und ganz unkompliziert, obwohl ich mir erst etwas doof vorkam zu fragen.

veganes Thai-Menu

Ich bin gespannt wies weitergeht. Ein Themengebiet mit dem ich mich jetzt mal befassen will, sind diese Fleisch-ersatz-produkte, so richtig weiß ich nämlich noch nicht was ich davon halte. Dieses Beyond meat hat so unglaublich echt nach Fleisch geschmeckt, dass es eine absolute Alternative ist. Aber jetzt ess ich was, das aus ganz vielen Zutaten und Gewürzen besteht um Fleisch zu imitieren? Ich weiß nicht recht. Die Fakten sprechen allerdings für sich: „Die fleischlosen Burger benötigten für die Herstellung 93 Prozent weniger Land, 90 Prozent weniger Treibhausgase und 46 Prozent weniger Energie als ein Burger aus Rindfleisch und haben um mehr als 99 Prozent verringerte Auswirkungen auf die Wasserknappheit.“ (Zitat Wikipedia).
Und gesünder sind sie auch noch. Also erstmal Daumen hoch für diese Entwicklung! Ich werde es weiter beobachten.

Für mehr Infos: https://www.beyondmeat.com/

Bei Getränken ist die Milchalternative schon viel alltäglicher

1 Monat vegan

Ich habe heute Tag 1 von meinen vegan-vorhaben. Seit Monaten spreche ich schon davon, bald mal einen Monat Vegan zu leben. Gestern hab ich mich dann einfach dafür entschieden JETZT anzufangen. Manchmal muss man nur auf den richtigen Moment warten und ihn nehmen.
Mein erster Schritt war ein Blick in den Kühlschrank um die Milchprodukte zu verbannen (Fleisch hab ich eh nie da, Fisch selten), neben einem Rest Frischkäse fand ich sogar noch ein Ei und einen verschlossenen Yoghurt. Der Frischkäse und das Ei genoss ich als letzte Mahlzeit, den Joghurt verbannte ich, nach einem Blick aufs Mhd nach hinten in den Kühlschrank, der wird meine Belohnung nach einem Monat Veganismus. Ich habe also vor, dass ich danach wieder Milchprodukte esse? Ja, aber anders. Einer der Gründe, warum ich das mit der Enthaltsamkeit mache, ist, um danach viel bewusster damit umzugehen und das was in einem Yoghurt und dessen Herstellung steckt wirklich zu würdigen und damit auch mehr zu genießen. Außerdem bringt diese radikale Art immer mit sich, dass ich mich intensiv mit dem Thema beschäftige. Nun hab ich das bei Veganismus schon eine ganze Weile getan, weils gar nicht so einfach ist und man erstmal verstehen muss, was vegan bedeutet.

Vegan bedeutet auf jegliche Art tierischer Produkte zu verzichten. Bei Nahrung fängt das mit Milchprodukten an und hört mit Gummibärchen auf. Bei veganer Lebensweise kommen noch Lederprodukte und Tierschutz dazu. Ich will mich nicht überfordern und beschränke mich erstmal auf vegane Ernährung. Warum reicht denn nicht vegetarisch? Nun, erstens wäre das zu einfach, Fleisch esse ich schon sehr reduziert und bewusst. Damit das auch nicht nur Einbildung ist, hab ich das im letzten Monat getrackt und bin auf 5 Tage un-vegetarisch gekommen. Außerdem ist Fleisch reduzieren, aber dafür käse essen auch nur die halbe Wahrheit. Ich will die Ganze erfahren und wissen, wie es heutzutage möglich ist, sich ohne Eier und Käse zu ernähren. Ich frage mich: Wird mir was fehlen? Werd ich ein Problem haben unterwegs etwas essbares zu finden? Welche Alternativen gibt es? Sind die wirklich besser?

Warum es mir so wichtig ist, bewusster mit tierischen Produkten umzugehen? Ganz einfach: die nicht zu leugnende Massentierhaltung und deren Folgen. Denn es sind nicht nur viele Tiere die darunter leiden, dass wir deutschen fast 5 Millionen Tonnen Fleisch im Jahr verbrauchen, sondern vor allem auch die Umwelt und damit wir selbst. Was hat Nutztierhaltung mit der Umwelt zu tun? Mehr als ihr denkt! Viel mehr sogar, denn der globale Viehsektor hat einen höheren Anteil an Treibhausgasenemissionen als der Verkehrssektor.
Wie kommt das? Nun, die Proktion von 1kg Fleisch verbraucht nicht nur 4000 Liter Wasser, sondern so eine Kuh muss auch gefüttert werden. Und dafür muss Getreide, Soja und Mais angebaut werden und das billig und in Massen. 75% des weltweiten Ackerlandes wird zum Anbau von Tierfutterpflanzen genutzt, ein Großteil davon in Südamerika. Brasilien ist eines der weltgrößten Exporteure von Soja. Dafür wird in 3 Jahren Regenwald in der Fläche von Deutschland abgeholzt. (12 Millionen Hektar jährlich).
Regenwald Abholzung ist doof, das wissen wir alle, denn es wird nicht nur eine fantastische und einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zerstört, sondern die Brandrodung ist auch noch für 17% der weltweiten CO2 Emissionen  verantwortlich.
Wer wissen will, wie mein Verhältnis zum Regenwald ist, sollte mal hier lesen: https://einfachreisen.com/?p=1037

Aber es muss auch nicht so weit weg sein:
Auch 11% der deutschen Treibhausgase lässt sich auf die Agrarwirtschaft zurückzuführen.
Klar könnte man sagen, dass man ja pflanzliche Produkte zum direktverzehr auch anbauen muss, aber wir Menschen bräuchten viel weniger davon,  als wenn das Soja erst durch die Kuh gefüttert auf unserem Teller landet.

Neben den schlechten Bedingungen fürs Klima macht  die Gülle auf den Feldern (denn dort landet die Kacke der Tiere oft) die Umwelt kaputt, denn Stickoxide und Ammoniak übersauern die Böden und sind sehr schädlich.
Wem das mit dem Klima schon wieder ein zu nerviges Thema ist, dem gebe ich noch eine letzte Zahl: Mit nur 10% weniger Fleischproduktion könnte das gesparte Getreide 60 Millionen Menschen ernähren. Bähm. Jetzt hör ich auf mit Fakten, aber freue mich, dass ich ganz ohne Beschreibung von geschredderten Kücken und Antibiotika-Schweinen ausgekommen bin. Ich finde ja, das sollte im Jahr 2020 eigentlich jeder vernünftig denkende Mensch wissen. Die nebeneinflüsse auf die Umwelt waren mir allerdings bis vor kurzem nicht so bewusst.

Das ist also der Grund, viel davon habe ich tatsächlich erst bei der Recherche zu dem Thema Veganismus erfahren. Hier hab ich mich größtenteils auf die Auswahl von Veganismus-Büchern in der Bibliothek konzentriert. Ein Tipp von einem Veganer waren die Bücher von Atilla Hiltmann, ich muss aber sagen, dass die zwar tolle Rezepte bieten, mir aber zu viel auf das Thema Gewicht, Diät und Fitness aus sind, was für mich überhaupt keine Beweggründe für einen Vegan-Test sind.

An meinem ersten Tag habe ich nichts anderes gegessen als sonst: zum Frühstück Müsli mit Hafermilch, zum Mittag Salat mit Brot, Abends Eine Gemüsepfanne (rote/gelbe Beete, Möhren, Kartoffel, Rübchen) mit einem Quark-Joghurt-Dip. Hier kamen erstmals für mich neue Ersatzprodukte zum Einsatz: Soyaquark und Kokosmilchyoghurt. Die schmecken nicht alle, aber ich habe ja jetzt Zeit durchzuprobieren.

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich machen werde.

Fliegen und Umwelt

Ich höre in letzter Zeit immer häufiger Sätze wie „du müsstest mal dein Reiseverhalten überdenken“ und „deine Fliegerei macht doch alles worauf du sonst achtest, wieder zu nichte“ und ja, ihr habt alle recht. Meine Co2 Bilanz vom letzten Jahr war mit 3 Fernreisen katastrophal (wenn ihr wissen wollt, wo ich mich so rumgetrieben habe, schaut hier einfachreisen.com) und das wiegt natürlich wesentlich schwerer als wenn ich täglich mit dem Auto fahren würde, aber ich seh das auch noch ein bisschen anders.

Erstmal, ist es mein Hobby, meine Leidenschaft, zu reisen und fremde Kulturen kennenzulernen und die sind in Asien oder Südamerika nunmal einzigartig.

Kann ich das ohne Fliegen haben? Ein klares und deutliches Jein. Ich glaube inzwischen tatsächlich dass ich mehr meine direkte Umgebung kennenlernen könnte und dort genauso Erholung in der Natur finde, wie in der Ferne, die einzigartigen Kulturen, die Sprache, die Menschen und deren Leben sind allerdings so vielfältig und nur an fernen Orten erlebbar.

Dann komm ich jetzt noch mit dem Totschlagargument „der Flieger fliegt auch ohne mich“ was, wie wir alles wissen natürlich Unfug ist, weil ich mit meinem Reiseverhalten direkt zur Nachfrage und somit zur Wirtschaftlichkeit solcher Flüge beitrage. Allerdings sehe ich hier tatsächlich einen Unterschied dazu, stattdessen täglich mit dem Auto zu fahren, denn einerseits machen das die meisten zusätzlich zu ihren Reisen, andererseits fährt das Auto tatsächlich nicht ohne mich und muss auch nicht produziert werden.

Außerdem verdiene ich zudem nicht nur mein Geld im Tourismus, sondern sehe die Errungenschaften des Fliegens auch als etwas ganz besonderes. Fliegen verbindet Kontinente, Welten und Menschen und fördert damit das Verständnis und den Austausch und trägt dazu bei, dass Kulturen gelernt und verbreitet werden können und dass Menschen ihren Horizont erweitern. Davon mal abgesehen, mag ich es auch extrem über den Wolken zu schweben und Stundenlang der vorbeiziehenden Landschaft weit unter mir, oder auch nur die wolkenformen zu beobachten, eines der inspirierendsten Dinge der Welt.

Ich werde das Fliegen also, trotz meiner Rücksicht auf die Umwelt, nie lassen. Allerdings beginne ich tatsächlich auch bereits mich mehr mit meiner näheren Umgebung zu beschäftigen und den nächsten Sprachurlaub vielleicht doch mit dem Zug nach Spanien, statt mit dem Flieger nach Südamerika, zu beschreiten. Also auch hier findet bei mir ein Umdenken statt.

Davon mal abgesehen, was ich mache, finde ich es toll, dass inzwischen so viele Menschen überhaupt das Bewusstsein dafür haben, dass fliegen schlecht für die Umwelt ist und mich darauf aufmerksam machen, dass ich da widersprüchlich handle. Das find ich super und unterstützte solche Kritik also sehr gern!

Wer selbst mal wissen will, wie seine CO2 Bilanz so ist, ohne groß Kilogramm vergleichen zu müssen dem empfehle ich mal hier zu stöbern: https://eingutertag.org/de/mobilitaet.html

Geschichten mit Denkanstößen

Ich habe gerade „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde als Hörbuch gehört und diese Frau hat es echt drauf ein komplexes und schwieriges Thema so spielerisch zu verarbeiten, dass man gar nicht merkt wie kritisch es ist. Und trotzdem bringt es einem zum Nachdenken.

Die Autorin schafft es in spielerischem Erzählton zwei unterhaltsame Geschichten aus Gegenwart und Zukunft (mit deren jeweiligen Vergangenheit) zeitlich aufeinander zulaufen zu lassen, so
dass es für den Leser die ganze Zeit über spannend bleibt wo sich die Geschichten treffen.

Und ganz nebenbei greift sie ein absolut aktuelles Thema auf, nämlich wie wenig nachhaltig wir mit unseren Ressourcen umgehen. Dabei zeichnet sie ein Bild unserer Zukunft, was so real ist, dass es erschreckt. Ohne dabei eine Jahreszahl zu nennen. Wenn ich zeitgleich sehe wie es in Australien seit Wochen brennt und Indonesien unter Wasser steht, ist die Geschichte aus einem Klimaflüchtlingsheim doch gar nicht so weit her geholt.
Mir gefällt die Darstellung, welch hohen Stellenwert und Bedeutsamkeit Wasser haben kann und auch heute gibt es bereits viele Länder die unter Dürren und Wassermangel leiden, selbst in Deutschland hatten wir diesen Punkt in den letzten beiden Sommern erreicht. Und trotzdem wird Wasser noch als viel zu Selbstverständlich hingenommen.

Meine Füße auf ausgetrocknetem Boden in England, Mai 2017

In dem Buch wird außerdem sehr deutlich bewusst gemacht, wie jeder Eingriff in unsere Natur Auswirkungen hat, die ggf. erst Generationen später sichtbar werden. Aber wir sind heute so kluge, vorausschauende Menschen, die genau das tun können: sich zweimal überlegen, welche Folgen es haben kann, wenn man sich in China Gletschereis ins Cocktailglas kippt.

Das Buch/ Hörbuch, absoluter Lese/Hörbefehl!

https://www.audible.de/pd/B079ZTY79T?source_code=ADEORHP0723159034

Nachdenken, Umdenken

Es ist Weihnachten. Der Konsumwahnsinn hat begonnen, bzw. sich im Vergleich zum Rest des Jahres, einfach nur nochmal gesteigert. Und mir ist es noch nie so bewusst aufgefallen wie dieses Jahr. Alles scheint extremer: die Kaufhäuser sind überfüllt mit Menschen, die Sachen kaufen, die sie nicht brauchen und dabei findet der Großteil der weihnachtseinkäufe im Internet statt. Das was ich an Konsum sehe ist also nur der Spitze des Eisbergs. Ich habe dieses Jahr bewusst darauf verzichtet unnötiges zum verschenken zu kaufen, und wenn dann gebraucht oder im Einzelhandel. Denn ich hatte neulich eine erschreckende Erkenntnis, die mich dazu gebracht hat, jetzt immer einmal mehr nachzudenken wo ich was kaufe.

Mein Fahrradlicht wurde geklaut, ärgerlich genug, und da ich täglicher Radfahrer bin, bin ich auf ein Licht dringend angewiesen. Und mein erster Impuls war doch tatsächlich bei Amazon die alte bestellte Lampe zu suchen und mich darüber aufzuregen, dass es zu spät ist, wenn das Licht erst 48h später geliefert wird.

Erst danach kam mir der Gedanke, dass ich ja auch einfach in den kleinen Fahrradladen nebenan gehen kann und mir dort direkt, dieselbe Lampe, sogar günstiger, mit weniger Verpackung und ohne extra anfahrt kaufen kann. Verrückt. Und erschreckend. Erschreckend, dass es inzwischen soweit ist, das man beim konsumieren als erstes daran denkt es im Internet/ bei Amazon zu bestellen und jemanden extra zu sich nach Hause fahren zu lassen. Und somit nicht nur mehr Energie, mehr CO2, sondern auch mehr Verpackungsmüll und mehr Zeit aufwende.

Dabei war der Einkauf im Laden nebenan nicht nur schneller, sondern auch von einem netten Gespräch begleitet. Und meine Reifen wurden auch noch aufgepumpt.

Den persönlichen Kontakt finde ich total schön und habe ihn ja auch durch einkaufen auf Märkten wieder in mein Leben geholt.

Ich will den Luxus des Internets nicht verteufeln und auch persönlich nicht missen, aber ich glaube es gibt für alles ein gesundes Maß. So möchte ich heute einmal inspirieren umzudenken und zweimal nachzudenken:
1. brauche ich, dass was ich kaufe wirklich? 2. Kann ich es nachhaltiger erwerben? Ob es gebraucht über diverse Plattformen im Internet ist, oder einfach der Weg zum Laden um die Ecke, statt zu Amazon, jedes kleine umdenken bewirkt etwas und jede Tat hat Auswirkungen auf die Umwelt, auf andere und auf die daraus resultierende generierte Nachfrage. Wir können also mit nachdenken und umdenken etwas verändern. Tun wirs doch!

Für eine einfachere Welt #einfachewelt

Plastiktüten vermeiden

Die Tüten die man beim einkaufen bekommt braucht man eigentlich nicht. Das haben die meisten auch bereits bemerkt. In Deutschland gibt es kaum noch Plastiktüten in Supermärkten, in vielen anderen Läden nur gegen Bezahlung. Einige Länder ziehen nach und setzen dieses Prinzip auch immer mehr um.

Ich gehe nur noch mit eigenem Jute-Beutel oder ähnlichem mehrfach-verwendbarem Tüten einkaufen. Brauche ich doch mal irgendwo einen Plastikbeutel dann wandert dieser nicht direkt nach Benutzung in den Müll, sondern wird mehrfach verwendet, zum Beispiel als Mülltüte (für den wenigen Plastikmüll selbstverständlich).

Und das ist so einfach umzusetzen, dass es jeder kann. #einfachewelt

Wasserflaschen müssen nicht sein

Der Besuch eines Wasserfalls in Malaysia

leider ist die bleibende Erinnerung an dieses Ausflugsziel nicht sehr positiv, denn dieser schöne Ort ist bestückt mit Müll. Plastik.  Schon entlang des Flusses fallen  mir immer wieder bunte Rester auf die an Ästen hängen und angekommen am Wasserfall zeigt sich ein echt trauriges Bild: in den Strudeln vor und nach dem Wasserfall hat sich allerlei Müll gesammelt und dreht dort fröhlich seine Kreise. Größtenteils Plastik-Flaschen, aber auch diverse Dosen, große Plastik-Kanister und bunte Tüten sowie Planen. Höhepunkt ist ein Kühlschrank der unterhalb des Wasserfalls auf einer Sandbank gestrandet ist und dort einer Kabelrolle Gesellschaft leistet. Alles nicht schön. Aber was tun, außer den Müll aufsammeln?
Von vorn herein vermeiden! Die Frage ist ja warum es tausende von 500ml Plastik-Flaschen in der Natur, den Flüssen und Meeren gibt… weil sie in unserer Wegwerfgesellschaft täglich gekauft und konsumiert werden, klar muss das auch wohin. Der beste und richtige Weg ist sie also gleich zu vermeiden.