Verzicht – Challenges

Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen mir ein paar challenges aufzuerlegen, weil ich gemerkt habe, dass ein rigoroser Verzicht auf etwas gewohntes mir sehr viel mehr Erkenntnisse und Horizonterweiterung bringt, als ich vorher erwartet habe.

Das habe ich letztes Jahr erstmals mit „40Tagen zuckerfrei“ gemacht. Dieses kleine Experiment, was ich ausprobiert habe um mal von dieser Süßigkeiten-sucht wegzukommen, hat in meinem Leben weit mehr verändert als ich annahm. Indem ich nur noch Lebensmittel kaufte, die keinen zugesetzten Zucker oder Zuckerersatz beinhalteten, war ich gezwungen Zutaten und Inhaltsstoffe zu lesen. Mit dem Ergebnis, dass jegliche Industrieprodukte nicht nur kaum ohne Zucker auskommen, sondern auch sonst zig Stoffe verwenden, die ziemlich unnatürlich sind.

Ich fing an möglichst nur noch unverarbeitete Dinge zu kaufen. Und unglaublich: damit kann man problemlos leben. Und es gibt sogar einen ganz modernen Begriff dafür „clean eating“. Auch diese Erkenntnis hatte ich erst, als ich mich mal damit beschäftigte, was sich eigentlich hinter dieser Modeerscheinung verbirgt. Indem ich darauf verzichtete industrielle Produkte zu kaufen, die in ihrer Zutatenliste irgendwas unnatürliches, unbekanntes oder überhaupt 5 Komponenten überschreitet, ernährte ich mich nicht nur plötzlich viel gesünder, sondern war auch noch „clean eater“ und voll der Trendsetter. Wild.

Den Beitrag von 2019, direkt zum Ende des Experiments, gibt es hier zu lesen:

Achso, bisher geplante diesjährige challenges:
1 Monat Alkoholfrei – da bin ich grad mittendrin
1 Monat Vegan – das wird schwer und ich bereite mich schon mit Lektüre darauf vor.

mehr Bewußtsein, weniger hetzen

Ich finde wir hetzen alle viel zu sehr durchs Leben und lassen uns bestimmen und treiben von Gewohnheiten und festen Abläufen. Ich finde, dass ist sehr schade. Und wir sollten viel mehr anfangen uns bewußter durchs Leben zu bewegen, die kleinen Freuden zu sehen und einzelne Momente zu genießen.

Ist euch schonmal aufgefallen, das Menschen, wenn es regnet immer hetzen und grimmig schauen… um dann zu Hause vor lauter Stress eine CD mit Naturgeräuschen einzulegen um sich zu entspannen. Warum nicht einfach mal den echten Regen bewußt wahrnehmen, nicht als was schlechtes abstempeln und bevor man flüchtet einfach mal zu überlegen, was passiert eigentlich wenn ich jetzt nass werde? Vielleicht habe ich sogar eine Regenjacke, dann werden ggf. nur meine Hosen etwas feucht. Wenn ich auf dem Heimweg bin, zieh ich die eh aus. Also was spricht dagegen, mal nicht vor einem natürlichen leichtem Regen wegzulaufen und sich dabei zu ärgern, sondern ihn einfach mal wahrzunehmen, das Gesicht in den Himmel stecken, lächeln und die Regentropfen genießen. Das ist übrigens viel besser als sich aufgenommene Naturklänge anzuhören.

Und wisst ihr was mir passiert ist, als ich das letzte mal grinsend durch den Regen mit dem Rad gefahren bin: ich habe die Mitmenschen, die mir begegneten zum lächeln gebracht. Allein dafür lohnt sich so was.

Geschichten mit Denkanstößen

Ich habe gerade „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde als Hörbuch gehört und diese Frau hat es echt drauf ein komplexes und schwieriges Thema so spielerisch zu verarbeiten, dass man gar nicht merkt wie kritisch es ist. Und trotzdem bringt es einem zum Nachdenken.

Die Autorin schafft es in spielerischem Erzählton zwei unterhaltsame Geschichten aus Gegenwart und Zukunft (mit deren jeweiligen Vergangenheit) zeitlich aufeinander zulaufen zu lassen, so
dass es für den Leser die ganze Zeit über spannend bleibt wo sich die Geschichten treffen.

Und ganz nebenbei greift sie ein absolut aktuelles Thema auf, nämlich wie wenig nachhaltig wir mit unseren Ressourcen umgehen. Dabei zeichnet sie ein Bild unserer Zukunft, was so real ist, dass es erschreckt. Ohne dabei eine Jahreszahl zu nennen. Wenn ich zeitgleich sehe wie es in Australien seit Wochen brennt und Indonesien unter Wasser steht, ist die Geschichte aus einem Klimaflüchtlingsheim doch gar nicht so weit her geholt.
Mir gefällt die Darstellung, welch hohen Stellenwert und Bedeutsamkeit Wasser haben kann und auch heute gibt es bereits viele Länder die unter Dürren und Wassermangel leiden, selbst in Deutschland hatten wir diesen Punkt in den letzten beiden Sommern erreicht. Und trotzdem wird Wasser noch als viel zu Selbstverständlich hingenommen.

Meine Füße auf ausgetrocknetem Boden in England, Mai 2017

In dem Buch wird außerdem sehr deutlich bewusst gemacht, wie jeder Eingriff in unsere Natur Auswirkungen hat, die ggf. erst Generationen später sichtbar werden. Aber wir sind heute so kluge, vorausschauende Menschen, die genau das tun können: sich zweimal überlegen, welche Folgen es haben kann, wenn man sich in China Gletschereis ins Cocktailglas kippt.

Das Buch/ Hörbuch, absoluter Lese/Hörbefehl!

https://www.audible.de/pd/B079ZTY79T?source_code=ADEORHP0723159034