Es ist Weihnachten. Der Konsumwahnsinn hat begonnen, bzw. sich im Vergleich zum Rest des Jahres, einfach nur nochmal gesteigert. Und mir ist es noch nie so bewusst aufgefallen wie dieses Jahr. Alles scheint extremer: die Kaufhäuser sind überfüllt mit Menschen, die Sachen kaufen, die sie nicht brauchen und dabei findet der Großteil der weihnachtseinkäufe im Internet statt. Das was ich an Konsum sehe ist also nur der Spitze des Eisbergs. Ich habe dieses Jahr bewusst darauf verzichtet unnötiges zum verschenken zu kaufen, und wenn dann gebraucht oder im Einzelhandel. Denn ich hatte neulich eine erschreckende Erkenntnis, die mich dazu gebracht hat, jetzt immer einmal mehr nachzudenken wo ich was kaufe.
Mein Fahrradlicht wurde geklaut, ärgerlich genug, und da ich täglicher Radfahrer bin, bin ich auf ein Licht dringend angewiesen. Und mein erster Impuls war doch tatsächlich bei Amazon die alte bestellte Lampe zu suchen und mich darüber aufzuregen, dass es zu spät ist, wenn das Licht erst 48h später geliefert wird.
Erst danach kam mir der Gedanke, dass ich ja auch einfach in den kleinen Fahrradladen nebenan gehen kann und mir dort direkt, dieselbe Lampe, sogar günstiger, mit weniger Verpackung und ohne extra anfahrt kaufen kann. Verrückt. Und erschreckend. Erschreckend, dass es inzwischen soweit ist, das man beim konsumieren als erstes daran denkt es im Internet/ bei Amazon zu bestellen und jemanden extra zu sich nach Hause fahren zu lassen. Und somit nicht nur mehr Energie, mehr CO2, sondern auch mehr Verpackungsmüll und mehr Zeit aufwende.
Dabei war der Einkauf im Laden nebenan nicht nur schneller, sondern auch von einem netten Gespräch begleitet. Und meine Reifen wurden auch noch aufgepumpt.
Den persönlichen Kontakt finde ich total schön und habe ihn ja auch durch einkaufen auf Märkten wieder in mein Leben geholt.
Ich will den Luxus des Internets nicht verteufeln und auch persönlich nicht missen, aber ich glaube es gibt für alles ein gesundes Maß. So möchte ich heute einmal inspirieren umzudenken und zweimal nachzudenken:
1. brauche ich, dass was ich kaufe wirklich? 2. Kann ich es nachhaltiger erwerben? Ob es gebraucht über diverse Plattformen im Internet ist, oder einfach der Weg zum Laden um die Ecke, statt zu Amazon, jedes kleine umdenken bewirkt etwas und jede Tat hat Auswirkungen auf die Umwelt, auf andere und auf die daraus resultierende generierte Nachfrage. Wir können also mit nachdenken und umdenken etwas verändern. Tun wirs doch!
Für eine einfachere Welt #einfachewelt